Mecklenburger Stiere gewinnen gegen SG OSF Berlin mit 32:28 (18:14)
Spielfreude auf der Platte, Begeisterung auf den Rängen: Die Mecklenburger Stiere haben am Sonntagabend die nächsten beide Punkte eingefahren. Gegen das Team der SG OSF Berlin präsentierten sich die Gastgeber abwehrstark, mit guten Torhüterleistungen und über weite Strecken auch in der Offensive kampfbetont. Mit einem Doppelschlag eröffnete Ole Präckel den Torreigen der Hausherrn. Er gehörte, wie in diesem Spiel auch Tim Dethloff, abermals zu den erfolgreichsten Torschützen der Handballstiere. Die machten ihre Sache gut, verteilten den Erfolg jedoch auf viele Schultern. Das dürfte so ganz nach dem Geschmack des Trainerteams Robert Schneidewind, Teo Evangelidis und Wolfgang Heuer gewesen sein.
Von Anbeginn zeigten die Gastgeber eine durchaus solide Abwehrreihe. Auch nach vorn ging es gut los (3:0, 5.). Die Berliner wollten sich keineswegs die Butter vom Brot nehmen lassen und arbeiteten sich konsequent heran. Nach neun Minuten gelang der SG der Ausgleich (5:5), der einzige in dieser Partie. Die Stiere fackelten nicht lange und begannen, sich Stück für Stück abzusetzen – mit sehenswerten Aktionen. Christos Nikolaidis suchte in der 15. Minute die freie Position in der Mitte und erhöhte zum 8:6. Nur wenig später, nach einer brillanten Parade von Marty Lampe, zirkelte sich er sich erneut nahezu akrobatisch an den Kreis und netzte zum 9:6 ein. Gleich zwei Mal kam darauf Demian Linke von Außen zum Erfolg. Spielwitz zeigte Justin Wolf, der sich den Ball stibitzte und das 13:9 in der 22. Minute vollzog. Tim Dethloff erzielte mit zwei Treffern in Folge den Pausenstand von 18:14. Bis hierhin waren ein paar Fehler zu konstatieren, in allererster Linie aber Leidenschaft und Spielfreunde.
Die zweite Halbzeit begann mit einem 4 Tore-Lauf für die Schweriner, die sich in Minute 39 auf acht Treffer abgesetzt hatten (22:14). Das junge Team agierte mit guter Körpersprache und sichtlicher Freude. Auf den Tribünen waren die Klatschpappen und Hände im Dauereinsatz. Es lief ziemlich rund – nach erneutem Doppelschlag von Demian Linke (25:17, 46.; 26:17, 48.) standen neun Tore Abstand zwischen den Teams. „Im Angriff sind Taktik und Geduld unsere besten Begleiter. Können wir diese bringen, finden wir Lösungen – unser Spiel funktioniert“, so Teo Evangelidis.
Mit Beginn der Crunchtime schmolz die Differenz allerdings. Daniel Finkenstein kassierte kurz vor dem Abpfiff noch eine rote Karte, berechtigt. Am Ende einer sehr sehenswerten und temporeichen Begegnung stand ein 32:28 zugunsten der Mecklenburger Stiere auf der Anzeigetafel. Der dritte Sieg in Folge ließ die Schweriner auf Tabellenplatz 7 rücken. Mit einer größeren Ausbeute an Toren hätten sie sogar mit dem aktuellen Kontrahenten die Ränge tauschen und noch einen Platz gut machen können. Das steht aus Sicht des Trainergespanns jedoch nicht im Vordergrund. Die weitere Entwicklung und somit auch Einsatzzeiten für Anschlusskader, die mehr Tuchfühlung mit der OOS aufnehmen sollen, werden fokussiert.
Wer das Trainergespann kennt, weiß, dass es auch nach diesem Spiel neben verdientem Jubel einige Dinge zu besprechen gibt. Da wäre beispielsweise die Kontinuität. „Bis zur 47. Minute waren wir sehr präsent. Dann haben wir nachgelassen“, merkt Teo Evangelidis an. „Unser Ziel ist es, die Mannschaft dahin zu bringen, bis zur letzten Minute Spielfreude und Kampfgeist zu zeigen.“ Gelingt das, dann ist ein deutlich höheres Ergebnis Lohn der guten Arbeit. Und belohnen sollten sich die Handballstiere immer wieder aufs Neue. Die begeisterten 498 Fans auf den Tribünen würden sich definitiv darüber freuen. Gelegenheit gibt es bereits am nächsten Sonntag (12. November), wenn die Mannschaft der SG Hermsdorf/Waidmannslust bei den Mecklenburger Stieren zu Gast ist. Anpfiff ist, wie gehabt, um 16 Uhr in der Sporthalle Hamburger Allee 240. (ba)
Lampe, Sarrach, Raatz – Linke 5, Wolf 2, Präckel 6, Hubenko 2, Nikolaidis 3, Lübbert 2, Warnst 1, Finkenstein 2, Maiboroda, Dethloff 6/3, Schwaß 3
Demian Linke reihte sich neben Ole Präckel und Tim Dethloff in die Liste der erfolgreichsten Torschützen ein. Foto: Dietmar Albrecht