Mecklenburger Stiere gewinnen 37:31 (17:14) gegen SG Uni Greifswald/Loitz
Es war ein Feiertag zum Feiern: Am Dienstagabend erlebten 513 Fans ein Handballfest wie lange nicht mehr. Die Mecklenburger Stiere empfingen die bis dato ungeschlagene Vertretung der SG Uni Greifswald/Loitz und verfolgten ein Ziel: Sie wollten den Heimsieg in eigener Halle einfahren. Und das machte das junge Team des Trainergespanns Robert Schneidewind/Teo Evangelidis/Wolfgang Heuer mit einer Demonstration von Leidenschaft und Tempo. Am Ende der gefeierten Partie standen insgesamt 68 Tore auf der Anzeigetafel. 37 für die Schweriner, denen es an diesem Abend gelang, ein kleines Achtungszeichen zu setzen.
Die erste Viertelstunde verlief nicht sonderlich spektakulär. Die Gastgeber stellten sich auf ihren Gegner ein und erzwingen eine erste Auszeit der offensichtlich überraschten Loitzer (8:9, 15.). Die fruchtete nur kurz (11:11, 18.): Als Marty Lampe dann eine Siebenmeter mit einer Glanzparade vereitelte, waren die Stiere komplett präsent und nahmen das Spiel zunehmend in ihre Hand.
Volle Lotte Tempo: Die Schweriner setzten fortan auf noch mehr Geschwindigkeit und damit ihre Gegner deutlich unter Druck. Die zeigten schon am Ende der ersten Halbzeit leichte konditionelle Schwäche. Trickreiche Aktionen, welche die Loitzer durchaus im Repertoire haben, gingen nicht auf. Beim 16:12 (26.) ahnten auch die Zuschauer, dass diese Begegnung noch viel mehr zu bieten hat. Die Heimmannschaft erarbeitete sich bis zum Halbzeitpfiff zunächst einen kleinen Vorsprung (17:14).
Die zweite Hälfte dominierten die Handballstiere, getragen von einer Atmosphäre, die schöner nicht hätte sein können: sehenswerte Paraden (Lampe, Raatz); einige, leider zu wenige schöne Anspiele an Kreisläufer Daniel Finkenstein, Treffer in (sogar doppelter) Unterzahl sowie gute Vorarbeit für zahlreiche Siebenmeter (u.a. Präckel, Bonin), die Tim Schwaß in Zählbares ummünzte (6/8). Die umkämpfte Partie lebte von Moral und Leidenschaft der Schweriner, die sich als Mannschaft präsentierten und ihren Erfolg auf viele Schultern verteilten. Eine durchaus robuste Abwehr der Hausherren sorgte nämlich auch dafür, dass die eigenen Torhüter nicht noch öfter hinter sich greifen mussten. Am Ende des Feiertages konnte gebührend gefeiert werden. Mit 37:31 war der erste Heimsieg perfekt.
Erwähnenswert ist auch eine kluge Taktik des Schweriner Weges: Die Mecklenburger Stiere sind in der Lage, Ausfälle gut zu kompensieren. Mit dem neuen Nachwuchskoordinator Philipp Große sowie Jannes Bonin, der seit 14 Jahren das Trikot der Stiere trägt, verstärkte das Trainerteam die Mannschaft für diese Partie. Für das junge Team bleibt dennoch viel zu tun, um auf Erfolgskurs zu bleiben. Mentale Stärke, gute Führung, Trainingsfleiß und der Respekt vor starken Gegnern sind Aspekte, welche unsere Handballmänner mit zu ihren bevorstehenden Auswärtspartien nehmen sollten. Am Sonnabend geht es zum Ludwigsfelder HC, eine Woche später nach Cottbus. (ba)
Lampe, Raatz, Sarrach – Linke 5, Große, Präckel 7, Hubenko, Nikolaidis, Finkenstein 5, Schulz 4, Wagner 3, Dethloff 3, Schwaß 9/6, Bonin 1
Foto: DIETMAR ALBRECHT
Ganze 37 Mal konnten die Stiere Treffer zu ihren Gunsten bejubeln.