Mecklenburger Stiere verlieren letztes Heimspiel 26:31 (13:17) gegen Altlandsberg
Es war alles angerichtet zum letzten Heimspiel der Saison. Und es war ein schönes: mit toller Stimmung, 543 starken Fans, T-Shirt-Kanone von Bulli und Konfetti-Regen zum Schluss. Nur eines passte nicht an diesem Sonntagnachmittag. Die Handballstiere mussten einer Mannschaft mit deutlich mehr Erfahrung Tribut zollen und die Punkte verdient dem Team vom MTV Altlandsberg überlassen.
Die Gäste zündeten gleich einen Turbo und zogen innerhalb von vier Minuten auf 0:4 davon. Die Stiere-Trainer reichten die grüne Karte ein, leider nicht mit durchschlagender Wirkung. „Uns fehlte in wichtigen Spielabschnitten heute einfach die Erfahrung. Wir haben vorn und hinten Fehler gemacht“, schätzt Stiere-Coach Teo Evangelidis ein. Die Altlandsberger mit einer relativ stabilen Saisonleistung bestraften jede Unachtsamkeit konsequent und hielten ihre Gastgeber überwiegend auf vier Tore Abstand. Dazu trug eine Abwehr bei, an der die Schweriner zumindest in Halbzeit eins zu oft scheiterten. Im Gegenzug gelang es den MTV-Männern, ihre Abschlüsse unterzubringen und zunächst Yannick Raatz wieder und wieder hinter sich greifen zu lassen.
Mit einem Auftakttor verkürzte Justin Wolf zu Beginn der zweiten Halbzeit auf 14:17. Nur wenige Minuten später sah es so aus, als würden die Mecklenburger Stiere die Partie endlich in den Griff bekommen. Neuzugang Joel Müller, der ein sehenswertes Heimspiel-Debüt gab, sorgte für den Anschluss Treffer (18:19, 36.). „Das war eine der Phasen, in denen wir das Spiel offener gestalten konnten. Es zeigte sich hier ein Unterschied zur ersten Halbzeit“, so Teo Evangelidis. Doch wie gewonnen so zerronnen. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie hatten die Gäste beim 20:24 wieder einen komfortablen Abstand herausgespielt. Die nächste Auszeit sollte die Schweriner zur Crunchtime noch einmal in die Spur bringen. „Es gelang einfach nicht, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Unsere junge Mannschaft lässt noch die Fertigkeit vermissen, souverän zu agieren, wenn es nicht zu unseren Gunsten läuft. Es dauert manchmal zu lange, die richtigen Antworten zu finden und über den gesamten Kader die Motivation anzuheizen“, findet Coach Robert Schneidewind. Zuweilen fehlte ein bisschen Glück. Was nicht fehlte, war Emotion und Leidenschaft. Auch, wenn diese am Sonntagabend nicht so spürbar überschwappte wie bei anderen Partien: Die Stiere kämpften, sie gaben sich nicht auf. Und das ist gut so. Der 5 Tore-Unterschied am Ende (31:26) markiert allerdings ein gerechtes Ergebnis.
„Jedes Spiel, auch dieses, gibt uns Futter für die weitere Entwicklung. Wir sehen, was uns besser gelingen muss. Insofern gehen wir guten Mutes in die neue Trainingswoche und mit Freude ins abschließende Derby nächsten Sonnabend in Neubrandenburg“, sagt Robert Schneidewind.
Die Handballfans, welche ihre Mannschaft herausragend durch die Saison begleitet haben, hätten einen letzten Heimsieg in dieser Saison verdient. Sie wurden nach der Partie mit Grillwürstchen von den Stieren verabschiedet. Ein Wiedersehen gibt es allerdings schon bald: Nach fünfjähriger Pause gehen die Schweriner Handballmänner wieder auf die meckpommGas-Tour. Mit dem Tourpartner Stadtwerke Schwerin gibt es den Handball der Stiere am beim TSV BÜTZOW am Montag, 6. Mai, 18.30 Uhr in der Wilhelm-Schröder-Sporthalle zu sehen. Zu Gast beim VFL BLAU-WEISS NEUKLOSTER sind die Handballstiere am Montag, 13. Mai, 18.30 Uhr in der Stadthalle Neukloster. Tourabschluss ist beim STERNBERGER HV am Mittwoch, 15. Mai, 18.30 Uhr, in der Finkenkamp-Halle. Barbara Arndt
Raatz, Lampe, Sarrach – Linke 4/1, Wolf 3, Präckel 4, Hubenko, Müller 6, Lübbert 1, Finkenstein 1, Schulz, Maiboroda, Wagner 7/3, Gieratz