Mecklenburger Stiere verlieren Heimspiel gegen BFC Preussen 26:27 (12:14)
Jede Serie ist einmal vorbei. Die zuletzt erfolgsverwöhnten Mecklenburger Stiere mussten am Sonntagabend vor eigenem Publikum beide Punkte den Gästen vom BFC Preussen schmerzlich überlassen. Mit einem am Ende unglücklichen 26:27 (12:14) verließen die vor allem im Rückraum geschwächten Gastgeber die Platte. In den letzten beiden Minuten (25:25) eines nicht berauschenden Spiels hätten sie das Ruder noch rumreißen können. Doch die ohnehin zu große Zahl an Fehlern während der gesamten Partie stieg in dieser Phase leider noch weiter. Also: abhaken, Hausaufgaben erledigen und in der nächsten Partie deutlich besser aufspielen.
Das mittlerweile elfte Spiel der Saison hatten sich die Handballstiere gewiss anders gewünscht. Der Kader wies so manche Lücke auf: Kapitän Matti Wagner und Ole Präckel mussten verletzt die Begegnung von der Bank verfolgen. Justin Wolf setzte gesundheitsbedingt aus. Und dann verletzte sich Tim Schwaß frühzeitig. „Mit einem ausgedünnten Rückraum ist die Effektivität nicht die beste. Damit waren wir in den zurückliegenden Spielen ohnehin nicht zufrieden. Gegen einen Gegner mit Niveau reicht das dann nicht“, resümiert Trainer Teo Evangelidis ernüchtert.
Auch wenn die zweite Halbzeit knapp an die Stiere ging, reichte es einfach nicht. Die Gründe sind offensichtlich: zu viele Fehler, Ungereimtheiten, hitzige Aktionen – es war ein gebrauchter Tag für die Stiere. Insbesondere in Halbzeit eins ließen die Hausherren die so gern gesehene starke Körpersprache missen. Kopfschütteln auf den Rängen, aber auch mutmachender Support: 439 Zuschauer standen hinter ihrer Mannschaft, die viel gab, aber nicht ausreichend liefern und sich somit belohnen konnte. Es hätten durchaus sieben, acht Tore mehr sein können, wenn nur ein Teil der erarbeiteten Chancen im Tor untergebracht worden wäre. So bleibt fürs Protokoll ein mit Yannick Raatz gut aufgelegter Schlussmann, der mit sehenswerten Paraden maßgeblich half, eine deutlichere Niederlage zu verhindern. Es gab starke Defensivaktionen und Richtung Tor punktuellen Einsatz, der hoffen lässt. Es gab aber auch die Schwäche, sehr tragisch im Schlussspurt, einen 2-Tore-Vorsprung nicht halten und zum Schlusspfiff bringen zu können. „Die eigene Überzahl zu verlieren und in kürzester Zeit vier eklante Fehler zu machen – so etwas darf nicht passieren“, kritisiert Trainer Robert Schneidewind. Er und Teo Evangelidis werden das Spiel analysieren und mit der Mannschaft auswerten. Damit es besser läuft, wenn die Stiere am nächsten Sonnabend in Altlandsberg gastieren. Ein Heimspiel steht im zu Ende gehenden Jahr noch aus: Am dritten Advent (17. Dezember) ist Derby-Zeit. Zu Gast ist dann Fortuna Neubrandenburg. Barbara Arndt
Lampe, Raatz, Sarrach – Linke 4, Hubenko 2, Nikolaidis 1, Große 2, Lübbert 4, Finkenstein 1, Schulz 2, Dethloff 8/3, Christ 2, Schwaß
Kyrylo Hubenko ließ sich von robuster Abwehr nicht entmutigen und bahnte sich zwei Mal mit Erfolg den Weg zum Tor. Foto: Dietmar Albrecht