Mecklenburger Stiere unterliegen dem HV Grün-Weiß Werder 21:28
Die Heimspielpremiere der Mecklenburger Stiere in der Oberliga Ostsee-Spree ist gelungen. 465 Handballfreunde erlebten am Sonntagnachmittag trotz schönstem Sommerwetter eine sehenswerte Begegnung. Allerdings hätten die Gastgeber bei einer deutlich geringeren Fehlerzahl ihr Ergebnis versöhnlicher ausfallen lassen können. Am Ende mussten sie sich einer überlegenen Mannschaft vom HV Grün-Weiß Werder mit 21:28 (8:12) geschlagen geben.
Es brauchte nicht mal eine Viertelstunde, bis die Gäste aus Werder die Führung übernahmen, um diese dann kontinuierlich auszubauen (3:4, 13.). Das junge Stiere-Team hatte einige Probleme, die kompakte Abwehrreihe der Gäste zu überwinden. „Geduld und Disziplin sind hier gefragt, um auch dafür Lösungen zu entwickeln“, so Trainer Robert Schneidewind. „Wir haben den Matchplan im Angriff nicht umgesetzt und gerade in den Zweikämpfen das Nachsehen gehabt.“ Ob im 1 gegen 1 oder 2 gegen 2 – es fehlte auf Schweriner Seite an Durchsetzungskraft. Die Handballstiere ließen konsequentes Tempospiel vermissen. Und sie machten leider zu viele, teils einfache Fehler, welche die Gästemannschaft gnadenlos zu ihren Gunsten ummünzte. Mit gerade mal insgesamt 20 Treffern (8:12) ging es in die Kabinen.
Der Stimmung auf der nahezu ausverkauften Tribüne tat das keinen Abbruch. „Die Kulisse war wirklich beeindruckend. Die gute Atmosphäre erreichte das Spielfeld und gab uns das Gefühl, einen starken achten Mann hinter uns zu haben“, sagt Robert Schneidewind. Die Handballstiere gaben nicht Kleinbei, begeisterten mit einzelnen Aktionen, bei denen sich insbesondere die Torhüter zuweilen sehr stark zeigten. Dennoch war für die junge Schweriner Mannschaft in dieser Partie punktmäßig nichts zu holen. „Obwohl unser Plan in der Abwehr weitgehend aufging, müssen wir Abstimmungsprobleme ausmerzen sowie hier und da Veränderungen herbeiführen.“
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit spielten die Gäste ihre Dominanz aus und setzten sich auf einen 8 Tore-Vorsprung ab (9:17, 38.). Das Trainergespann Robert Schneidwind / Teo Evangelidis zog Grün und sortierte beim Stand von 11:20 ( 42.) noch einmal die Situation, um die Differenz nicht zweistellig werden zu lassen. Lehrgeld mussten die Schweriner dennoch bezahlen: Der Drittliga-Absteiger aus dem Havelland präsentierte sich bis zum Abpfiff als gestandene Mannschaft mit zielgerichteter Verstärkung und machte mit seinem Spiel deutlich, dass er eine Favoritenrolle in der Liga einnehmen will.
Beide Schweriner Trainer waren unterm Strich aber nicht gänzlich unzufrieden mit dem eigenen Team. Luft nach oben ist da. Potenzial ebenfalls. Das haben die Handballstiere demonstriert. Gelegenheit, dies zu zeigen und die gewonnenen Erfahrungen ins eigene Spiel einfließen zu lassen, haben sie in der nächsten Partie. Diese findet am 3. Oktober um 17 Uhr in eigener Halle statt. Dann empfangen die Mecklenburger Stiere den aktuellen Tabellendritten von der SG Uni Greifswald / Loitz. (ba)
Lampe, Raatz, Sarrach – Linke, Hubenko, Wolf 1, Nikolaidis 3, Lübbert 4, Finkenstein 2, Schulz, Wagner 2/1, Dethloff 3/1, Christ 1, Schwaß 5/2
Foto: Dietmar Albrecht