Robert Schneidewind legt Traineramt nieder

Der Trainer der ersten Männermannschaft hat dem Verein gegenüber seinen Wunsch geäußert, nicht länger an der Spitze der Mecklenburger Stiere zu stehen. Hoher Leistungsdruck und eine große Ambition mit Blick auf eigene Werte und Ziele standen einer Mannschaft gegenüber, die ihr Saisonziel klar verfehlt hat. „Ich war immer sehr nah an der Mannschaft. Auch mein Stil, dieses Team zu führen, war dadurch geprägt. Gleichzeitig war die Nähe aber auch ein Faktor, der es manchmal schwer gemacht hat, die nötige Distanz für konsequente Entscheidungen und klare Führung zu wahren“, begründet Robert seinen Schritt. Er versteht seine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt auch als eine Art Weckruf für die Mannschaft, als starkes Signal, sich auf die Zielerreichung zu fokussieren. „Wir respektieren den Entschluss von Robert und sind ihm für sein großes Engagement, seinen unermüdlichen Einsatz und den Glauben an den ,Schweriner Weg’ dankbar“, sagt Geschäftsstellenleiter Mathias Wächter. Co-Trainer Wolfgang Heuer übernimmt interimsweise gemeinsam mit Kapitän Matti Wagner, der noch in der Regeneration ist, die Führung der Mannschaft für das Training und die verbleibenden beiden Punktspiele. Beide werden vom sportlichen Leiter Holger Schneider umfassend unterstützt.Als Vereinssportlehrer bleibt Robert dem Verein Mecklenburger Stiere Schwerin e.V. und vor allem den jungen Handballern erhalten. „Robert wird im Nachwuchsbereich den ,Schweriner Weg’ weiter mit uns gehen“, so Mathias Wächter.
Aus Fehlern nicht gelernt

Malte Runge steuerte neun Treffer bei. Foto: Dietmar Albrecht Mecklenburger Stiere verpassen Heimsieg gegen Altlandsberg 27:28 (15:14)Schlange stehen am Einlass, volles Haus, coole Einlaufkids – ein toller Handballnachmittag war angerichtet. Schade nur, dass die Gastgeber nicht so enthusiastisch bei der Sache waren wie ihre 645 Unterstützer auf den Rängen. Die Handballstiere haben schlichtweg zwei Punkte verschenkt. Ihre Performance stimmte vorne und hinten nicht. Damit gewannen die Gäste aus Altlandsberg zwar knapp, aber völlig verdient. Die Stiere starteten motiviert und emotional in die Partie. Allerdings auch hektisch, mit mangelnder Abstimmung und hoher Fehlerzahl. Sie machten es den Gästen zu einfach und luden diese förmlich ein, die Angriffe erfolgreich durchzubringen. Wie schon im vorangegangenen Auswärtsspiel gegen OSF Berlin bekamen die Schweriner keinen Zugriff auf die Führungsspieler der gegnerischen Mannschaft. Sie wirkten zuweilen statisch, wollten dann aber mit der Brechstange den Abschluss erzwingen. Von der Bank kam dann auch immer weniger: an Leidenschaft und Entscheidung. Und so gelang es einfach nicht, sich deutlich abzusetzen. Möglich wäre das schon gewesen. Von der Tribüne und den nimmermüden Trommlern gab es ohrenbetäubenden Support. Mit einem Tor Vorsprung retteten sich die Stiere in die Halbzeit (15:14). Offensichtlich erreichten dort aber nicht die richtigen Worte die Mannschaft. Denn die ließ sich nach Wiederanpfiff ziemlich schnell den Rest vom Schneid abkaufen und rannte dem Ergebnis fortan hinterher. Die Beine wirkten schwer, der Überblick ließ zu wünschen übrig. Die Dynamik der jungen Gastgeber verblasste hinter dem Willen der deutlich älteren Gegner. Ernüchterung beim Abpfiff. Die Anzeigetafel wies 27:28 aus. Fazit: Gute Einzelaktionen reichen nicht, um den immer noch sechsten Tabellenplatz zu festigen. Vom eigentlichen Saisonziel soll gar nicht erst die Rede sein. Krönchen richten und besser machen bleibt die Devise für die noch ausstehenden Begegnungen. Nach der Osterpause geht es am 3. Mai nach Neubrandenburg, bevor das Heimspiel gegen die TSG Lübbenau 63 die aktuelle Saison beschließt. (ba) Raatz, Sarrach, Jonas – Runge 9, Fröbel, Linke 5/3, Wolf 1, Präckel 2, Lübbert 3, Finkenstein, Schulz, Müller 4, Christ, Bönsel, Schwaß 3, Kahl
Einen Punkt in Berlin geholt

Yannick Raatz pariert nicht nur, sondern warf erneut auch ein Tor. Archivfoto: Dietmar Albrecht Mecklenburger Stiere erzielen 25:25 (12:13) bei der SG OSF Kein Harz, dafür Herz: Die Handballstiere, begleitet von einigen treuen Fans, haben im vorletzten Auswärtsspiel dieser Saison bei der SG OSF Berlin einen Punkt entführt. Trainer Robert Schneidewind hatte im Vorfeld der Partie darauf verwiesen, dass er seinen Männern trotz Haftmittelverbots und des abermals dezimierten Kaders durchaus zutraut, Zählbares bei den Hauptstädtern zu holen. Zwei Punkte hatte bislang erst eine Mannschaft dem OSF-Team abgeknüpft. Und beinahe wäre es den Mecklenburger Stieren ebenfalls gelungen: „Der letzte Wurf von Malte Runge drei Sekunden vor Ende landet leider auf dem Querbalken, sonst wären wir die zweite Mannschaft in der Saison neben Werder gewesen, die sich mit einem Sieg gegen OSF verabschiedet hätte“, so der Coach. Wie erwartet war ein sehr intensives Spiel zu sehen, welches auf beiden Seiten zahlreiche Zweikämpfe bot. „Wir sind von Anfang an voll da und nehmen das hohe Anfangstempo an. Beide Teams spielen leidenschaftlich, produzieren aber auch einige Fehler“, blickt Robert Schneidewind auf die Partie. Die Gastgeber brauchten bis zur zwölften Minuten, um beim 7:5 ihre Ambition zu unterstreichen, vor eigenem Publikum gewinnen zu wollen. Doch die Stiere hielten nicht nur dagegen. Sie fanden immer wieder Antworten. „Emotional getragen von der eigenen Bank und 15 mitgereisten Fans kommen wir über Tempo-Tore und Siebenmeter voll zurück.“ Hervorzuheben ist Demian Linke, der sieben der insgesamt acht, den Stieren zugesprochenen Strafwürfe sicher verwandelte. „Zur Halbzeit sammeln wir uns mit einer leichten Führung in der Kabine. Der Plan ist klar: Wir wollen mit schmalem Kader zusammenstehen, uns auf das eigene Spiel konzentrieren und mit maximalem Engagement auf die Spielfläche zurückzukehren“, fasst der Trainer seine Pausenansprache zusammen. Mit großer Motivation kämpften die Stiere, um die leichte Führung zu behalten. Sich deutlicher abzusetzen, gelang ihnen nicht (13:15, 32.; 18:20, 43.). „Der Abstand von drei Toren wäre psychologisch wichtig gewesen und hätte uns sicher beflügelt.“ Stattdessen setzten die Gastgeber an, die Partie noch einmal umzukehren. Sie glichen vier Mal aus und sahen sich zwei Minuten vor Spielende mit zwei Treffern vorn (25:23). Die Stiere rückten noch einmal enger zusammen, um die Chance der gegnerischen Unterzahl für sich zu nutzen. Mit Erfolg: In der letzten Spielminute war es Torhüter Yannick Raatz, der das 25:25 erzielte. So nehmen die Schweriner einen Punkt vom Tabellenvierten mit auf ihren Heimweg. „Ein Riesenkompliment an unser Team. Kampfgeist, Zusammenhalt und aufopferungsvoller Handball haben uns über 60 Minuten ausgezeichnet!“ wertschätzt Robert Schneidewind die Leistung seiner Mannschaft. Am Sonntag (13. April) empfangen die Mecklenburger Stiere das Team vom MTV 1860 Altlandsberg in eigener Halle zum vorletzten Heimspiel der Saison. (ba) Raatz 1, Jonas – Runge 1, Linke 10/7, Wolf 1, Präckel, Lübbert 1, Finkenstein 3, Schulz 1, Müller 1, Christ, Schwaß 6
Zwei Punkte mit wenig Glanz

Malte Runge konnte auch beim aktuellen Auswärtsspiel Tore bejubeln. Archivfoto: Dietmar Albrecht Mecklenburger Stiere gewinnen in Loitz mit 38:34 (20:12)) Die Mecklenburger Stiere haben am Sonnabend beim Tabellenletzten bei SG Uni Greifswald / Loitz beide Punkte geholt. Das war das Ziel. So weit, so gut. Was allerdings überhaupt nicht gut genheißen werden kann, ist die Demonstration von zwei total unterschiedlichen Gesichtern der Mannschaft. Zeigten die Männer in Halbzeit 1 noch eine dominante und überzeugende Leistung (12:20), so ließen sie sich in der zweiten Hälfte den möglicherweise zu sicher geglaubten Auswärtssieg beinahe noch aus den Händen nehmen und zitterten sich am Ende zum Erfolg. Sie erlaubten den Gastgebern sogar, in Führung zu gehen. Der Grund ist so einfach wie unglaublich: „Wir haben zu lange das Handballspielen eingestellt“, sagt Trainer Robert Schneidewind völlig ernüchtert. Dabei fing alles bestens an. „Wir erwischten einen Traumstart. Sehr konzentriert, mit Ballgewinnen und konsequentem Tempospiel zeigten wir viel Spielfreude und immer wieder starke Lösungen“, blickt der Trainer zurück. Er konnte sogar Anschlusskader Phil Patzner mit Spielanteilen versehen, der prompt einen Siebenmeter rausholte. „Das war wirklich eine top Leistung in Halbzeit 1!“ so Robert Schneidewind. Zwei Mal hatten sich die Handballstiere auf stolze zehn Tore abgesetzt (9:19, 24.; 10:20, 26.). Mit immerhin acht Toren voraus ging es in die Kabine (12:20). Die Pausenansprache ließ an Klarheit nichts vermissen. „Wir müssen die Konzentration maximal hochhalten, da Loitz mit einer komplett anderen Körpersprache aus der Kabine kommen wird“, prophezeite der Schweriner Trainer seinen Männern. Die starteten noch geradewegs ordentlich in die zweiten 30 Minuten. Dann der Einbruch: Die Stiere präsentierten sich unkonzentriert, produzierten Fehlwürfe am Stück und ließen die angemahnte Konsequenz und Ernsthaftigkeit schlichtweg fehlen. „Loitz bestraft unsere, teilweise an Slapstick erinnernden Fehler mit einfachen Toren und holt sichtlich auf. Diese Phase muss allen Spielern eine riesengroße Lehre sein“, mahnt Robert Schneidewind an. „15 Minuten auf so einem Niveau können ausreichen, um alles zu verspielen!“ Und dann, mit Druck von der Bank, drehte sich die Situation wieder. „Wir stehen als Team zusammen. Über positive Emotionen von außen sowie zwei/drei Wechsel kommt wieder mehr Ruhe rein. Ein wieder konsequenter werdendes Tempospiel ermöglicht uns, erneut Antworten zu geben“, so der Coach über die letzte Spielphase. Trotz des in Teilen fraglichen Auftrittes attestiert er der Mannschaft über weite Phasen, ihren guten Charakter gezeigt zu haben. Allerdings bleibt eines ganz sicher auf der Aufgabenliste für die neue Woche: das Thema Kontinuität im Abruf der eigenen Leistungen. Denn die Aufgaben werden nicht einfacher. Am Sonnabend müssen die Stiere erneut zu einem Auswärtsspiel. Dann geht es zur SG OSF. Die Berliner Mannschaft rangiert aktuell auf Platz 4. Wer hier Zählbares ergattern möchte, kann sich einen Auftritt wie in Loitz nicht leisten. (ba) Raatz 1, Jonas – Runge 8/2, Linke 4/2, Wolf 4, Präckel 7, Leśniak, Lübbert 5, Finkenstein 1, Schulz 2, Christ, Schwaß 4/1, Kahl 2, Gieratz, Patzner
Vom Insel-Express überrollt

Ansagen, die wenig Wirkung zeigten: Die Handballstiere haben ihren Matchplan nicht umgesetzt. Foto: Dietmar Albrecht Mecklenburger Stiere unterliegen gegen HSV Insel Usedom 29:42 (14:18)Das war nichts! Abhaken und Fokus auf die letzten Partien und die neue Saison lenken. Das Spiel gegen den Tabellenzweiten vom HSV Insel Usedom haben die Handballstiere am Sonntagnachmittag vergeigt. Ihnen fehlte es an vielem: an Cleverness, an Ruhe in der Entscheidung, an Passqualität, an überzeugender Abwehr. Zugute halten könnte man den Mangel an spielfähigem Personal, doch das soll bitte nicht als Entschuldigung herhalten. „In puncto Abgeklärtheit und Regulierung der Emotionen waren wir mit unseren Gästen nicht auf Augenhöhe. Der HSV hat seinen Stiefel runtergespielt, da war nichts Unerwartetes dabei“, resümiert Stiere-Trainer Robert Schneidewind. „Nach einem schlechten Start lassen wir Dinge zu, die wir eigentlich verhindern wollten. Es gab in Halbzeit 1 lediglich eine Phase, in der es gelang, den Abstand zu minimieren. Zu diesem Zeitpunkt hätten wir das Spiel noch offen gestalten können.“ Mit 14:18 ging es in die Kabine. Der Wunsch, dem ziemlich schnellen Insel-Express selbst mehr an Fahrt entgegenzusetzen, wurde für die zweiten 30 Minuten mit auf die Platte genommen. Doch die deutlich routinierteren Gäste machten genau da weiter, wo sie selbstbewusst aufgehört hatten. Sie bestraften jede noch so kleine Nachlässigkeit der Stiere, die große Zahl der einfachen Fehler ziemlich konsequent. Der Abstand wuchs gnadenlos. Die Heimmannschaft konnte nur noch Kosmetik betreiben, hatte einfach nichts mehr, um dem Gegner zuzusetzen. „Der Abstand zu einer Spitzenmannschaft war in dieser Situation einfach riesengroß“, räumt Robert Schneidewind ehrlich ein. Das Einzige, was ernsthaft und wie immer grandios funktionierte, war das Fanlager auf den Rängen. „Unsere Zuschauer sind einzigartig. Sie stehen zur Mannschaft – bis zur letzten Minute. Erst dann ist, völlig zu recht, Enttäuschung zu sehen. Während des Spiels steht der achte Mann konsequent zum Team. Wir bedanken uns bei 563 Zuschauern sehr herzlich. Es ist eine tolle Sache, auch in weniger glücklichen Handball-Momenten so eine starke Unterstützung zu haben“, sagt Geschäftsstellenleiter Mathias Wächter. Am Ende mussten sich die Schweriner mit 29:42 geschlagen geben. Trotz manch guter Einzelleistung wirkt das wie eine heftige Klatsche und schmälert den individuellen Erfolg doch sehr. „Auch, wenn unsere Bank mit 16 Männern besetzt war, wogen die Einschränkungen schwer. Zwei Spieler waren nicht wirklich einsatzfähig, fünf Anschlusskader stellten sich in den Dienst der ersten Männermannschaft. Sie nehmen wertvolle Erfahrungen mit. Für alle folgt jetzt einen ehrliche Ist-Stand-Analyse. Und dann blicken wir, wie schon gesagt, nur noch nach vorn!“ so Coach Schneidewind. Die Mecklenburger Stiere, aktuell auf Platz 6 der Tabelle, gastieren zur nächsten Partie übrigens bei der SG Uni Greifswald/Loitz. ba Lampe, Raatz – Fröbel 1, Linke 5/3, Wolf 2, Präckel 1, Lesniak, Hahn, Finkenstein 5, Schulz, Warnst, Müller 11, Christ 1, Bönsel, Schwaß 2, Kahl 1
Eine ganz enge Kiste

Demian Linke ließ es sechs Mal im Kasten der Preußen zappeln. Archivfoto: Dietmar Albrecht Mecklenburger Stiere verlieren beim BFC Preussen mit 22:21 (12:12)Freud und Leid liegen allzu oft dicht beieinander. Die Mecklenburger Stiere zeigten beim BFC Preussen am Samstagabend eine solide Leistung – trotz mancher Ausfälle. Sie führten einige Male, im entscheidenen Moment beim Schlussspurt fehlten die Kraft und letztlich ein Tor, um wenigstens einen gerechten Punkt zu entführen. Mit dem sehr frühen Ausfall von Joel Müller (Wurfarm) fehlte bereits nach fünf Minuten eine wichtige Option im Angriff. „So mussten wir immer wieder einen sehr hohen Aufwand gegen eine sehr körperliche, teilweise grenzwertige Abwehr gehen“, beschreibt Robert Schneidewind die Situation. Glücklicherweise kam der Shooter später zurück auf die Platte und hat offensichtlich keine größere Verletzung davon getragen. In der 13. Minute zwangen die Schweriner beim 3:7 ihre Gastgeber zur Auszeit, welche bei den Berlinern durchaus Wirkung zeigte. Nur sechs Minuten später hatten sie ausgeglichen (8:8, 19.). Trainer Robert Schneidewind rief somit seine Männer zu sich. Es gelang ihnen in Folge allerdings nicht, noch einmal einen vergleichbaren Abstand zu ihren Gunsten herzustellen. Auch nach dem Kabinengang (12:12) setzte sich die intensive Partie fort. „Abwehr- und Torhüterleistung sind über 60 Minuten auf hohem Niveau. Die Vorgabe, mit maximaler Emotion und Leidenschaft zu Werke zu gehen, setzt die Mannschaft um. Unser Angriffsspiel und das eigene Tempo sind jedoch zu harmlos, teils unglücklich. Es ist natürlich maximal bitter, ohne Punkte abzureisen.“ Dennoch findet der Coach wertschätzende Worte für seine Männer: „Die Art und Weise, wie die Jungs gekämpft haben und auch in sehr schwierigen Situationen immer wieder Antworten parat hatten, gibt Hoffnung für die kommenden Aufgaben.“ Und die nächste wartet bereits am Sonntag mit einer ordentlichen Herausforderung. Zu Gast ist dann der HSV Insel Usedom als aktuell Tabellenzweiter. Anpfiff ist wie gewohnt um 16 Uhr. Und noch ein Spitzenspiel steht an. Bereits um 13 Uhr empfängt die Reserve der Handballstiere in der Oberliga MV den Tabellenführer vom HC Vorpommern-Greifswald. Die U23 musste sich im Hinspiel mit nur einem Tor geschlagen geben (34:33). In Greifswald sahen sich die Jungs von Trainer Wolfgang Heuer nicht nur einer erfolgshungrigen Mannschaft gegenüber, sondern auch einer ausverkauften Halle. Insofern wäre Unterstützung von den Rängen für unsere 2te ein großartiger Support. Interessant für alle Stiere-Fans: Die Uni-Städter liebäugeln mit der MV-Meisterschaft und wollen, sofern sie den Titel erkämpfen, aufsteigen. Gelingt das, stehen sie in der nächsten Saison unserer ersten Mannschaft gegenüber. Lampe, Raatz – Runge 4/2, Linke 6, Präckel 1, Finkenstein 3, Schulz 2, Müller 1, Christ 1, Bönsel, Schwaß 1, Kahl 1, Gieratz 1
Mit Ansage Punkte kassiert

Verdient gewonnen: Die Mecklenburger Stiere konnten sich von ihren Fans feiern lassen. Foto: Barbara Arndt Mecklenburger Stiere gewinnen gegen TSV Rudow mit 38:30 (18:12) Das Spiel am Sonntagnachmittag dürfte ganz nach dem Geschmack der 484 Zuschauer gewesen sein: Die Handballstiere nahmen sich nur wenig Zeit, um ins Spiel zu kommen. Dann demonstrierten sie ihren Willen, die Heimspielstätte zur Festung zu machen und den Fans ordentlich was zu bieten. Mit am Ende 38 Toren und zum Teil sehr starken Paraden der Schlussmänner Yannick Raatz (drei Siebenmeter abgewehrt!) und Marty Lampe gab es genügend Anlass zu Freude und zum Jubeln. Besonders torstark präsentierten sich erneut Joel Müller (10 Treffer), Malte Runge (7) und Demian Linke (5). Hervorzuheben ist Tim Schwaß, der nicht nur 8 Tore beisteuerte, sondern die Verantwortung förmlich suchte und mit einigen Aktionen für sein Team auch noch Siebenmeter rausholte. Ein Kompliment geht die weiteren Spieler: Es war ein guter Auftritt, der trotz erneut überhasteter Aktionen, einiger Fehler und manch überflüssiger Wortwechsel eine Demonstration von Geschlossenheit und Miteinander zeigte. Die Gäste vom TSV Rudow hielten dagegen, eine Chance zum wirklichen Aufholen sollten sie nicht bekommen. Der Spielfilm weist ab der neunten Minuten (4:4) eine klare Richtung auf. Sechs Tore in Folge (10:4, 16.) versetzen Trainer Robert Schneidewind in die komfortable Lage, weiteren Spieler, darunter auch Anschlusskadern, Einsatzzeit zu geben. In die Kabine gehen die Stiere mit sechs Toren Vorsprung (18:12). Und auch die zweite Halbzeit geht zu ihren Gunsten aus. Der Coach wechselt weiter munter durch. Zu keiner Zeit ist der Heimsieg gefährdet. Zum Ende hin bauen die Gastgeber ihren Vorsprung sogar noch aus. Verdient können sich die Schweriner beim Endstand von 38:30 feiern und feiern lassen. Wohltuend ist die Tatsache, dass wieder mehr Akteure zur Verfügung standen. Am nächsten Sonnabend geht es nach Berlin zum BFC Preussen. In zwei Wochen heißt es wieder Matchday in eigener Halle. Gegner ist dann der HSV Insel Usedom. ba Lampe, Raatz – Runge 7/2, Fröbel, Linke 5/1, Wolf 1, Lübbert 2, Sete, Finkenstein 1, Schulz 1, Müller 10, Christ 3, Bönsel 2, Schwaß 8/1, Gieratz
Erneut keine Punkte geholt

Malte Runge steuerte sechs Treffer zur Stiere-Bilanz bei. Archivfoto: Dietmar Albrecht Die Mecklenburger Stiere konnten auch bei ihrer Auswärtspartie gegen den SV Warnemünde keine Punkte einheimsen. Eine schwere Hypothek lastete auf der Mannschaft. „Ohne Wagner, Präckel, Finkenstein und Lübbert mussten wir von vornherein mit ungewöhnlichen Lösungen vorne und defensiv arbeiten“, sagt Trainer Robert Schneidewind. Ebenfalls noch nicht einsatzfähig ist Daniel Leśniak, sodass dem Team einfach zu viele Leistungsträger fehlten. Nur mühsam gelangten die Stiere ins Spiel. Abpraller und mancher Moment fehlender Konzentration in der Abwehr der Schweriner ließen den Gastgeber schnell auch zum Tonangeber auf der Platte werden (5:2, 7.; 8:4, 15.). Zudem waren es erneut die halben Chancen, die sich die Stiere zu schnell nahmen. Aus vorangegangenen Partien sollten sie wissen, dass Ungeduld nicht der beste Begleiter zum Erfolg ist. Dafür ein gewisses Maß an Disziplin. Und das legten die Männer von Robert Schneidewind und Betreuer Wolfgang Heuer an den Tag. Stabilität kehrte zurück, weil die Vorgaben von Abwehr und Torwartspiel umgesetzt wurden. Es gelang dem Gäste-Team, zu dem am Sonnabend vier Anschlusskader gehörten, mit einer knappen Führung in die Halbzeit zu gehen (11:12). Die Pausenansprache stärkte das Selbstvertrauen offenbar. Blitzschnell bauten die Handballstiere ihre Führung zum 11:14 (32.) aus. Statt besonnen zu bleiben, waren alte Muster wieder da. „Wir leisten uns in der Euphorie wieder ,jugendliche‘ Fehler, versuchen Angriffe schnell abzuschließen und lassen uns in der Abwehr durch das Fehlen der letzten Konsequenz verunsichern. Warnemünde dreht das Spiel in kürzester Zeit – eine Spielphase aus der es zu lernen gilt!“ schätzt Robert Schneidewind ein. Im weiteren Verlauf machte sich das Fehler von Leistungsträgern dann leider bemerkbar, Warnemünde setzte Erfahrung ein und sich teilweise bis auf sechs Treffer ab (26:20, 55.; 28:22, 58.). Dennoch zeigten die Schweriner über 60 Minuten Emotionalität und Leidenschaft. Das Ergebnis von 29:26 mag als versöhnlich erscheinen. „Nach drei Niederlagen in Folge wird die Mannschaft alles daran setzen, im kommenden Heimspiel wieder in die Erfolgsspur zu kommen“, kündigt Robert Schneidewind an. Das soll am Sonntag, 2. März, ab 16 Uhr in der Partie gegen TSV Rudow geschehen. Anpfiff ist wie gewohnt um 16 Uhr. Lampe, Raatz, Sarrach – Runge 6, Linke 6/5, Wolf, Hahn 1, Sete, Schulz, Müller 2, Bönsel 2, Schwaß 6, Kahl 3, Fröbel, Gieratz
Aufholjagd reicht nicht

Joel Müller steuerte acht Treffer bei. Foto: Dietmar Albrecht Es hätte das Spiel der Spiele werden können – mit dem richtigen Ergebnis natürlich. Aber es kam gänzlich anders beim Derby gegen den HC Empor Rostock. Dessen zweite Vertretung gewann am Sonntagabend völlig verdient auch die zweite Begegnung in dieser Saison. 668 Zuschauern blieb die Revanche in Schwerin verwehrt. Die Fans unterstützten ihre Stiere dennoch bis zum Abpfiff grandios. Die Gastgeber fanden nur mühsam ins Spiel. Schon in der vierten Minute hatte der Derby-Gegner beim 1:4 ein Statement gesetzt. Die Stiere setzten dagegen und erzielten mit Treffern von Malte Runge, Demian Linke und Joel Müller zeitnah den Ausgleich (6:6, 9.). Alles schien im Lot. Für den Moment zumindest. Die Partie wurde nachfolgend auf beiden Seiten ein Stück weit verwaltet, alles andere als gut. Doch dann, befördert von zunehmend mehr Fehlern, zwingen die Rostocker mit einfachem Spiel ihren Erfolg und den Coach der Stiere in der 17. Minute zur Auszeit (9:13). Die Ansage verpuffte. Erneut musste Coach Robert Schneidewind die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legen: Zu Beginn der 28. Minuten umfasste der Abstand bereits sieben Treffer (12:19). Unerwartet hoch fiel der Halbzeitstand aus (16:21). Der gebrauchte Sonntag setzte sich in der zweiten Halbzeit fort. „Bis zur 45. Minute haben wir dem Torwart unserer Gäste, Victor Malchow, ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht. Er war wirklich sehr gut aufgelegt“, findet Schwerins Trainer Robert Schneidewind. Gleichwohl musste er seinen Männern attestieren, dass sie Abschlüsse situativ nicht gut zu Ende bringen, dass fehlende Cleverness und Halbchancen den Rostocker Schlussmann förmlich herausheben. In der Defensive, so Robert Schneidewind, habe die Mannschaft nicht in letzter Konsequenz umgesetzt, was angesagt war. So spielten die Gäste nach Belieben, tricksten die Schweriner aus und arbeiteten gleich mehrfach einen Vorsprung von neun Toren heraus. Erst 13 Minuten vor Ende der Spielzeit zündeten die Schweriner ihren Turbo. Vor allem Joel Müller, mit acht Treffern neben Malte Runge erfolgreichster Torschütze, steigerte sich messbar und netzte allein in dieser Phase sechs Mal ein. Auch der erneute Torwartwechsel erwies sich als gute Idee. Yannick Raatz vereitelte, dank einer nun beherzteren Abwehr, einige weitere Würfe, währenddessen der schnelle Rückzug vorn zum Erfolg führte. Aus dem 20:29 in der 43. Minute zauberten die Handballstiere eineinhalb Minuten vor Abpfiff noch den Anschlusstreffer zum 30:31. Die Fans standen längst, witterten die sensationelle Wende der Begegnung. Bekanntermaßen gewinnt man nicht in der Schlussminute – so wahr es auch dieses Mal. Mit 30:32 ging die durch die Schiedsrichterinnen Cornelia und Michaela Förder souverän geleiteten Partie zu Ende. Zur Wahrheit gehört, dass eine doch bemerkenswerte Zahl von kranken, verletzten oder angeschlagenen Akteuren den Stierecoach nicht auf alle Stammspieler zurückgreifen lassen konnte. Der breite Kader mit Anschlussakteuren ermöglichte gerade diesen jedoch wertvolle Einsatzminuten. Trotzdem bleibt festzuhalten: „Das waren bislang wohl die schlechtesten 40 Minuten, die wir in eigener Halle gezeigt haben. Das entspricht nicht unserem Anspruch und dem, was wir zeigen wollen“, so Robert Schneidewind. Bezeichnender Weise fehlten wichtige Emotionen in den schwächeren Phasen – auch auf der Bank. Verlass war hingegen zu 100 Prozent auf den achten Mann: Danke an die ausverkaufte Halle. Barbara Arndt
Auf dem Boden der Tatsachen zurück

Demian Linke erwies sich als verlässlicher Torschütze. Archivfoto: Dietmar Albrecht Spitzenreiter HV GW Werder weist Mecklenburger Stiere mit 29:19 (11:11) in die Schranken Schon vor dem Anpfiff des Spiels beim Tabellenführer in Werder stand fest: Das wird alles andere als ein Zuckerschlecken. Die Handballstiere steigen daher sehr beherzt in die Partie ein. Trainer Robert Schneidewind attestiert seinen Männern frühzeitig ein hohes Maß an Emotionalität und Konsequenz. „Über eine leidenschaftliche Abwehrleistung zwingen wir unsere Gastgeber in schwierige Abschlüsse und haben dann auch noch eine starke Torhüterleistung.“ Im Angriff müssen die Stiere allerdings hart für jedes Tor arbeiten. Sie tun das und erkämpfen sich einen kleinen Vorsprung (1:3, 8.; 3:6, 12.; 7:11, 26.). Mit einer Zeitstrafe wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff kommt allerdings Hektik ins Spiel der Gäste. Die Wederaner nutzen das konsequent und ziehen mit einem Vier-Torelauf zum Pausenstand von 11:11. „In die zweite Halbzeit starten wir ohne die notwendige Aufmerksamkeit im Rückzug. Werder macht fünf der ersten sieben Tore aus dem Tempospiel. Das wollten wir, so der Plan, unbedingt verhindern“, blickt Robert Schneidewind auf den Beginn der zweiten Runde zurück. Es gelingt zwar, etwas Stabilität aufzubauen und auch wieder mehr Emotionalität zu zeigen. Allerdings bleibt die Offensive hektisch, im Abwehrverbund schleichen sich leichte Fehler ein. Der Abstand wächst. Zum Ende hin fehlen Kraft, Glück und, so der Coach, auch die Reife, um das Ergebnis zumindest verträglich zu gestalten. „Werder zeigt uns im zweiten Durchgang klar auf, dass es noch einen gewissen Abstand zum Spitzenteam gibt. Der Tabellenführer schlägt uns mit deutlich mehr Konstanz im eigenen Spiel und mit Disziplin.“ Am Ende fällt die Niederlage mit 29:19 doch zu hoch aus. Verschiedener hätten die beiden Halbzeiten nicht sein können: Es bleibt zu klären, was ursächlich dafür ist und wie mögliche Gründe schnellstens abgestellt werden können. Schon am Sonntag (16. Februar) wollen die Handballstiere zeigen, dass sie auf einem guten Weg sind. Dann geht es im Derby gegen die Mannschaft des HC Empor Rostock II. Anpfiff ist wie gehabt um 16 Uhr. Angesichts der großen Nachfrage sollten Fans sich ihr Ticket frühzeitig buchen. Barbara Arndt Lampe, Raatz – Runge 1, Linke 6/3, Wolf 2, Präckel 1, Lübbert 1, Sete , Finkenstein 2, Müller 2, Christ, Schwaß 3, Kahl, Gieratz 1