Mecklenburger Stiere gewinnen 25:24 (10:12) gegen BFC Preussen Berlin
Es war schaurig, aber auch ebenso schön: Beim Halloween-Heimspiel der Mecklenburger Stiere gegen die Mannschaft vom BFC Preussen zeigten beide Teams Kante, packten ziemlich fest zu und hielten die Spannung bis zum Schluss. 504 Zuschauer begleiteten die kampfbetonte Partie 60 Minuten lang mit großer Begeisterung und bekamen einen Halloween-Thriller zu sehen.
Die Mecklenburger Stiere hatten zu liefern. Nach der knappen Auswärtsniederlage in Rudow wollten sie unbedingt punkten. Gut drei Minuten waren an diesem Sonntag gespielt, da stand es bereits 3:0 für die Schweriner. Doch so einfach konnte es nicht weiter gehen gegen die schwer zu bespielenden Gäste. Die zogen schnell nach, den Hausherren unterliefen erste Fehler. Die Schweriner brachten einige sehenswerte Spielzüge auf die Platte, gerieten aber immer wieder auch Bedrängnis. Unzureichende Chancen wurden ergriffen und verfehlten den Erfolg. Es machte den Eindruck, als sollten sich die Schweriner an einem festbeißen: dem Torwart der Preussen. Glücklicherweise parierte sein Gegenüber Yannick Raatz ebenfalls sehr trefflich hinter einer oft soliden Abwehr, sodass sich die Torezahl auf beiden Seiten in Grenzen hielt (7:7, 19.).
Die Schiedsrichter versuchten, das bereits nach einer Viertelstunde deutlich hitzige Spiel zu ordnen, verteilten in der ersten Halbzeit sechs Zeitstrafen und zogen zwei Mal die Rote Karte. Die eine ging an den bis dahin optimal im Spiel stehenden Schlussmann der Preussen, der sich zu einer Tätlichkeit gegen Tim Schwaß hinreißen ließ. Die aufkommende Unruhe, bestärkt auch durch zahlreiche Wischpausen, tat den Handballstieren nicht gut. Es gelang ihnen jedoch, mit nur zwei Treffern Rückstand in die Pause zu retten.
Zwischen der 34. und 37. Minute brachten die am Ende erfolgreichsten Werfer der Stiere es nacheinander bis zum Ausgleich. Zunächst erhöht Matti Wagner auf 12:14. Justin Wolf legte unmittelbar nach und Joel Müller vollendete diese wichtige Spielphase zum 14:14. Abermals war es „Jussy“, der den Ball im Kasten unterbrachte und eine hart erkämpfte Führung herstellte (15.14, 39.). Fortan bewegte sich das lautstark von den Rängen unterstützte Spiel auf Augenhöhe. Die Schweriner suchten förmlich den Kontakt, demonstrierten Stärke und erkämpften sich zur Crunchtime eine immens wichtige Drei-Tore-Führung (22:19, 53.; 23:20, 53.). Die Gäste nutzten ihre Auszeit, um sich für die Schlussminuten einzustellen. Mit Erfolg. In der 58. Spielminuten gelang ihnen der Anschlusstreffer (23:22).
Mit individueller Klasse, hervorgehoben sei besonders Yannick Raatz im Tor der Stiere mit zahlreichen Paraden, darunter einigen echten Glanzstücken, und spürbarem Kampfgeist sicherten die Mecklenburger Stiere am Ende einen kleinen, aber ausreichenden Vorsprung bis zum Abpfiff (25:24). Und sich damit einen schönen Lohn für ein wirklich hartes Spiel. Denn auch in den zweiten 30 Minuten wurden weitere Spieler herausgestellt: Fünf Zeitstrafen kamen in der Statistik hinzu.
Dennoch, die positiven Eindrücke und Emotionen müssen die Handballstiere konservieren für die nächste, ebenfalls fordernde Partie. Am Sonnabend (2. November) geht es zum HSV Insel Usedom, dem aktuell Drittplatzierten. Anpfiff ist um 19 Uhr. Das nächste Heimspiel gegen die SG Uni Greifswald / Loitz findet am 10. November um 16 Uhr statt. (ba)
Raatz, Lampe – Linke 2/1, Wolf 6, Präckel 2, Sete, Finkenstein 1, Schulz, Wagner 6, Müller 5, Christ, Bönsel, Schwaß 3
Foto: Dietmar Albrech
Joel Müller nutzte seine Größe aus dem Rückraum heraus und netzte fünf Mal erfolgreich ein.