Geschlossenheit überzeugt von Anfang bis Ende

Mecklenburger Stiere gewinnen gegen Grünheider SV 36:24 (17:11)

Vor knapp 500 Zuschauern zeigten die Mecklenburger Stiere am Sonntagnachmittag in eigener Halle eine Demonstration der Geschlossenheit. Mit einem abermals minimierten Kader (Verletzung, Erkrankung, berufliche Verpflichtungen) stellte sich das Team aus etatmäßigen Akteuren der ersten Mannschaft, Spielern der 2ten sowie Nachwuchskadern der A-Jugend einem erwartet schweren Kampf gegen die Vertretung aus dem Brandenburgischen. Die Mannschaft vom Grünheider SV ist von Abstiegssorgen geplagt und war somit zum Punkten verdammt. Doch von Beginn an ließen die Gastgeber keinen Zweifel daran, sich als die definitiv bessere Mannschaft präsentieren zu wollen. Ausgesprochen großen Rückhalt gab Marty Lampe seinen Vorderleuten. Der Torhüter parierte in sehenswerter Weise, was das Zeug hielt und heizte die Stimmung auf den Rängen mit jedem abgewehrten Ball weiter an. Brillante Vorarbeit hatte da schon Maskottchen Bulli geleistet und die 488 Handballfreunde in gute Laune und lautstarken Unterstützungsmodus versetzt. 

Ordentlichen Support bekam der junge Mann im Tor durch einen starken Abwehrverbund, der sich mit breiter Brust den Angriffen stellte. Darüber hinaus ließen es die Handballstiere im Kasten ihrer Gäste fröhlich klingeln. Bereits nach 16 Spielminuten lagen die Schweriner mit sechs Toren in Front (10:4). Diesen Vorsprung konnten sie ungefährdet in die Halbzeitpause mitnehmen (17:11), nachdem Tim Dethloff als am Ende bester Torschütze in der 23. Minute sogar einen 7 Tore-Vorsprung markiert hatte. 

Zur Freude der Zuschauer ging es auch in der zweiten Halbzeit mit einem munteren Tore-Reigen weiter. In der 38. Minute lagen die Hausherren mit zehn Treffern vorn (24:14). Im Tor übernahm Janis Sarrach, der unter anderem bei gleich zwei Siebenmetern mit Paraden glänzen sollte. Auf dem Feld gaben die Trainer Robert Schneidewind und Teo Evangelidis der Breite ihres gemischten Kaders Einsatzzeiten. So konnten sich auch Jannis Bönsel und Joel Gieratz erfolgreich einbringen. Beide gehören zum jüngeren Jahrgang der A-Jugend und ließen sich nicht anmerken, dass sie noch kurz zuvor in der Jugendbundesliga für die Stiere gekämpft hatten. Nahezu alle Spieler fanden sich am Ende der Partie in der Torschützenliste wieder. Neben Tim Dethoff mit neun Treffern, darunter fünf verwandelten Würfen von der Straflinie, unterstrichen Kapitän Matti Wagner (6), Hannes Schulz (5) sowie Ole Präckel und Kyrill Hubenko (jeweils 4 Treffer) ihr Engagement. In ganzer Breite zeigten die jungen Männer die Bereitschaft, auch in einem kampfbetonten und körperlich teils aggressiven Spiel ihren Plan umzusetzen. 

„Die Jungs haben viele Sachen richtig gut gemacht“, schätzte Coach Teo Evangelidis nach der Partie ein. „Für meinen Geschmack gab es zu viele, in Teilen auch unnötige Fehler. Es war aber sehr schön, dass am Ende alle spielen konnten und die Ausbeute auf viele Schultern verteilt war.“ Aus Sicht der Trainer ist mit diesem Erfolg die Schlussphase der Saison gut eingeläutet worden. „Dieses Spiel stärkt uns psychologisch. Die Jungs haben sich als Gemeinschaft gezeigt. Sie stehen für unsere Philosophie und die Einheit im Verein. Bei Bedarf auf einen ganzen Spielerverbund zurückgreifen zu können, ist natürlich eine feine Sache“, findet Teo Evangelidis und verweist damit auf die spielklassenübergreifende Trainingsstruktur bei den Mecklenburger Stieren.

Ein paar wichtige Tage der Regeneration sind den Handballstieren vergönnt. Sie verabschieden sich in eine kurze Osterpause und greifen am 14. April wieder in das Ligageschehen ein. Dann geht es im viertletzten Spiel gegen die zweite Vertretung des Oranienburger HC – und zwar erneut vor heimischer Kulisse. Die Zielsetzung für das verbleibende Programm steht: „Wir wollen alle diese Spiele gewinnen“, sagt Teo Evangelidis. Barbara Arndt

Lampe, Sarrach – Hub, Linke 1, Wolf 1, Präckel 4, Hubenko 4, Warnst 2, Bönsel 2, Schulz 5, Wagner 6, Dethloff 9/5, Christ 1, Gieratz 1

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