Mecklenburger Stiere unterliegen Fortuna Neubrandenburg 36:37 (20:19)
Alles war für das Fest angerichtet: Die Mecklenburger Stiere boten in der letzten Partie dieses Jahres ihren Fans in eigener Halle ein spannendes, unglaublich schnelles und kampfbetontes Spiel. Gleich mehrfach waren sie im Laufe der Partie gegen den SV Fortuna Neubrandenburg auf fünf, einmal sogar sechs Tore Vorsprung davongezogen. Doch wie heißt es so schön: Ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Und die fielen dieses Mal zugunsten der Gäste aus der Vier-Tore-Stadt aus. Denn die gewannen am Ende zwar nur mit einem Treffer, konnten aber beide Punkte aus der Stiere-Heimstatt entführen. Die unglückliche Niederlage müssen sich die Gastgeber selbst zuschreiben. Ihnen fehlte am Ende ein Stück weit das glückliche Händchen und noch mehr die Qualität herausragender Spielführung. Mit dem 36:37 (20:19) verabschieden sich die Handballstiere in die Weihnachtspause.
Es ist bedauerlich, aber nicht zu ändern: Abermals musste das Team des Trainergespanns Robert Schneidewind und Teo Evangelidis sowie Betreuer Wolfgang Heuer auf einen deutlich dezimierten Kader zurückgreifen. Verletzungen, akute Ausfälle – es fehlte einfach an Stammpersonal. Dennoch machten die Männer auf der Platte einen guten Job und überzeugten mit kampfbetontem Spiel über weite Phasen. Herausragend in dieser Partie war das Anspiel an Kreisläufer Bahne Lübbert, der gleich zehnmal selbst einnetzen konnte und darüber hinaus für so manchen Assist sorgte. Auch Yannick Ratz im Tor ließ mit sehenswerten Paraden die Fans auf der nahezu ausverkauften Tribüne jubeln.
Die Gastgeber brauchten eine Viertelstunde, um sich erstmals auf drei Treffer abzusetzen (11:8, 15.). Stück für Stück eroberten sie Räume in der rasanten und umkämpften Partie. In der 21. Minute traf Justin Wolf zum 16:10. Das war so ganz nach dem Geschmack der insgesamt 577 Zuschauer, die sich ein Weihnachtsgeschenk in Form von zwei Punkten ihrer Handballstiere erhofften. Eine starke Körpersprache und wenig Fehler schienen ein gutes Rezept gegen die Gäste aus Neubrandenburg zu sein. Doch die Fortunen, klug gelenkt, kamen näher und kämpften sich zum 20:19-Halbzeitstand zurück.
Nach Wiederanpfiff begann ein Krimi, der erst zu Beginn der Crunchtime ein wohlwollendes Gefühl auf den Ringen auslöste. Mit seinem zehnten Treffer markierte Bahne Lübbert in der 49. Minute einen Vier-Tore-Vorsprung (31:27) und damit den höchsten Abstand zum Gäste-Team in der zweiten Runde. Die Messen waren jedoch nicht gesungen. Eineinhalb Minuten später (31:29, 50.) waren die Gäste gefährlich nah dran. Noch in der 53. Minute wagten die Fans zu hoffen, mussten dann aber ansehen, wie der Vorsprung (33:30) zusehends dahinschmolz. Fortan waren starke Nerven gefragt: Dreimal Gleichstand (34:34, 57.; 35:35, 58.; 36:36, 59.), eine unglückliche 2-Minutenstrafe für die Stiere und fehlende Nerven, das Spiel wenigstens zu einem Unentschieden zu bringen. Toni Breitenbach erzielte acht Sekunden vor Abpfiff den Siegtreffer für die Neubrandenburger, während die Stiere die verbleibenden acht Sekunden nicht mehr für sich nutzen konnten. Nach einer langen Spielpause laden am 21. Januar die Mecklenburger Stiere zum Start in die Rückrunde ein. Dann kommt der Bad Doberaner SV in die Landeshauptstadt. Barbara Arndt
Raatz, Sarrach, Lampe – Fröbel, Linke 5, Wolf 5, Hubenko 1, Lübbert 10, Warnst, Maiboroda, Dethloff 6/3. Christ 2, Schünemann L.